Praxiswerkstatt Landwirtschaft kommunizieren

Wie gelingt es, die Arbeit von Heumilchbauern und -Bäuerinnen so zu kommunizieren, dass sie nicht nur verstanden, sondern auch geschätzt wird? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Praxiswerkstatt „Landwirtschaft kommunizieren und argumentieren“, zu der WOERLE gemeinsam mit Kommunikationsprofi Michaela Sandmayr in die HBLA Ursprung eingeladen hatte.

Teilnehmer:in der Praxiswerkstatt 'Landwirtschaft kommunizieren' füllt Arbeitsblatt zum rhetorischen Vierkanter aus
Die Herausforderung: reden über das, was wichtig ist

Landwirtschaft steckt voller Geschichten – und doch fehlen oft die richtigen Worte, um sie zu erzählen. Viele Landwirt:innen stehen zunehmend vor der Aufgabe, kritische Fragen zu Tierhaltung, Klimawandel oder Umweltverantwortung sachlich und wirkungsvoll zu beantworten – oft in einem Umfeld, das stark von Emotionen und Halbwissen geprägt ist. Genau hier setzte die Praxiswerkstatt an: Mit einem ganztägigen Seminar, das Wissen, Werkzeuge und Selbstvertrauen vermittelt, um die eigene Botschaft klar, ruhig und authentisch zu transportieren.

Teilnehmende der Praxiswerkstatt 'Landwirtschaft kommunizieren' im Gruppengespräch während einer Übungssituation
Das Ziel: vom Wissen zur Wirkung

Trainerin Michaela Sandmayr – selbst Ackerbäuerin und Gründerin der Kommunikationsinitiative „Landwort“ – vermittelte praxisnahe Methoden, wie Landwirtschaft sichtbar und verständlich gemacht werden kann. Der Fokus lag auf drei Kernelementen:

  • Haltung zeigen: Für das einstehen, was man tut – mit innerer Klarheit und Überzeugung.
  • Botschaften auf den Punkt bringen: Nicht jede Diskussion führen – aber in jenen, die man führt, klare Argumente setzen.
  • Mut zur Authentizität: Mit persönlichen Geschichten Nähe und Verständnis schaffen.

In Kleingruppen, Übungen und Reflexionsrunden lernten die Teilnehmer:innen, wie sie ihre individuelle Sprache finden, um Verbraucher:innen, Medien oder auch politische Entscheidungsträger:innen zu erreichen.

Ein Meilenstein: das 100. Landwort-Seminar

Mit dem besonderen Format feierte Landwort zugleich ein Jubiläum: Es war das 100. Kommunikationsseminar seit Gründung des Projekts. Ein Zeichen dafür, wie groß der Bedarf an professioneller Unterstützung in der Agrarkommunikation ist – und wie wichtig es ist, Landwirtschaft nicht nur zu betreiben, sondern auch zu erklären.

 

Fazit: Kommunizieren ist (land)wirtschaftlich

Ob in der Direktvermarktung, im Gespräch mit Konsument:innen oder im digitalen Raum: Wer sich seiner Wirkung bewusst ist, kommuniziert souveräner – und wird gehört. Die Praxiswerkstatt war ein Mutmacher und Impulsgeber zugleich. Und für WOERLE ein weiterer Schritt, unsere Partnerbetriebe in ihrer Rolle als Botschafter:innen einer nachhaltigen, regional verwurzelten Landwirtschaft zu stärken.
Denn: Gute Landwirtschaft braucht gute Kommunikation – und Menschen, die bereit sind, ihre Geschichten zu erzählen.